Fokus Stacking

Neben der Landschaftsfotografie bin ich auch auch sehr gerne in der Makrofotografie unterwegs. Hauptsächlich habe ich mich hier auf die Fotografie von Libellen spezialisiert. Hierbei kommen spezielle Objektive, sogennante Makroobjetive, zur Anwendung, die es erlauben kleine Objekte möglichst formatfüllend abzulichten. Diese Aufnahmetechnik hat den Nachteil, dass die mögliche Tiefenschärfe, also der Bereich der scharf abgebildet wird, tielweise nur im Bereich von einigen Milimeteren oder sogar noch darunter liegt. Das bedeutet, dass bei einer Makroaufnahme nur ein ganz kleiner Teil eines Insektes, idealerweise nur die Augen, scharf abgebildet wird, während der Rest des Körpers im Unscharfen liegt. Will man jedoch bei Makroaufnahmen das gesamte Objekt scharf abgebildet haben, dann muss man sich der Fokus Stacking Methode bedienen. Dabei werden von einem Objekt, z.Bsp. einer Libelle, mehrere Aufnahmen vom gleichen Standort aus gemacht. Bei jeder Aufnahme verschiebt man nun den Fokuspunkt ein wenig, sodas über alle Aufnahmen jeder Part des Objektes einmal exakt scharf abgelichtet wird. Diese Fokusverschiebung kann man auf zwei Arten erreichen. Einmal wird bei jeder neuen Aufnahme manuell am Objektiv der Fokus ein klein wenig verstellt. Oder man stellt die Kamera auf Mehrfachauslösung und bewegt die Kamera vorsichtig vorwärts oder rückwärts, je nachdem ob ich bei der Anfangsfokussierung am Anfang oder Ende des Objektes beginnt. Beide Methoden funktionieren nur im manuellem Modus, d.h. ohne Autofokus. Diese somit gewonnene Aufnahmereihe kann man nun in speziellen Fokus Stacking Programmen zu einem Bild mit einer durchgehenden Schärfe zusammenfügen. Ich verwende hierfür das Bildbearbeitungsprogamm Affinty Foto, welches einen rechten einfach zu bedienenden Fokus Stacking Modus besitzt. Als Beispiel habe ich mal die Aufnahmen einer kleinen elektronischen Schaltung hier angeführt. Einmal die Schaltung im Größenvergleich, dann ein Bild aus der Aufnahmenserie und dann die fertige und mit Fokus Stacking bearbeitet Aufnahme.

Größenvergleich
Beispiel aus der Aufnahmeserie
endgültiges Bild

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Wolfgang
3 Jahre zuvor

Hallo Dieter, grüß dich.
Toll etwas von dir zu sehen und zu lesen.
Einen schöner Artikel hast du geschrieben,läst sich gut lesen.
Geht das Stacking mit Affinity schnell und zuverlässig?

Annett
3 Jahre zuvor

Hallo Dieter, ein schöner Beitrag zu einem schönen Thema. Sag mal bitte, du schreibst:

Diese Fokusverschiebung kann man auf zwei Arten erreichen. Einmal wird bei jeder neuen Aufnahme manuell am Objektiv der Fokus ein klein wenig verstellt. 

Das habe ich gemacht. Ich habe die Kamera auf einem Stativ und am Motiv nichts verändert. Dann hab ich das kleine Werkzeug, so ca. 2 cm lang, in 6 Aufnahmen fotografiert und dabei den Fokuspunkt von vor nach hinten manuell verschoben. Am Ende ist das Werkzeug mit jedem Bild ein klein bisschen kleiner geworden. Im Bild hier zeige ich mal die Überlagerung des ersten und des letzten der sechs Bilder.

Liegt das am ungeeigneten Objektiv?

Dremel3.jpg
Annett
3 Jahre zuvor

Manche Kameras haben ein Fokus-Bracketing (heißt das so?) bereits on board. Bei Sony ist das scheinbar etwas komplizierter. Es gibt eine App, die kann aus drei Aufnahmen solch ein Foto generieren. Leider unterstützen nicht alle alphas die Apps.

Dann gibt es ein Tool von Traumflieger, was ich noch nicht ausprobiert habe.

Auch kann man ein Tool (B8Stack) downloaden, welches sich in die Sony Imaging Edge Software einklinkt und man dann per Remote die Fotos aufnehmen kann. Hab ich auch nicht hinbekommen, weil ich nicht gefunden hatte, an welcher Stelle der Anfang und das Ende des Schärfebereiches eingestellt werden kann. Ich hatte dann bei 5 Bildern ein scharfes Bild vom Vordergrund und ein scharfes vom Hintergrund und dazwischen noch drei. Vielleicht hätte ich 50 Bilder aufnehmen müssen und davon dann die gewünschten heraussuchen?

Nächste Möglichkeit war das Fokusverschieben bei Nichtberühren der Kamera, siehe Kommentar weiter unten.

Jetzt bleibt noch der Markoschlitten. 🙂

Matthias
3 Jahre zuvor

Hallo Dieter, das ist ein sehr anschaulicher Beitrag! Gerne lese ich mehr davon! ;-D

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